Lionel Friedli
Als Kurator der ersten Season der neuen Serie RIGYTHM präsentiert Lionel Friedli fünf Konzerte mit Bands aus seinem künstlerischen Umfeld.
Friedli selbst ist ein Jazz-Schlagzeuger, der in Biel aufgewachsen ist und seine Ausbildung an der Musikhochschule Luzern absolviert hat. Obwohl er mit sehr vielen Künstler:innenn wie Manuel Mengis, Marc Ribot, Nicolas Masson, Christy Doran, Martin Schütz, Andreas Tschopp, Stephan Eicher zusammengearbeitet hat, ist er - seiner Rolle als Sideman geschuldet - in der breiteren Öffentlichkeit wenig bekannt. Umso mehr spricht es für seinen herausragenden Beitrag in der Schweizer Musiklandschaft, dass ihm der Jazzpreis der Fondation Suisa im Jahr 2015 und der Schweizer Musikpreis 2021 verliehen wurden.
Dichte und Dynamik sind auch in lyrischen Momenten charakteristisch für sein Spiel. In Friedlis breitem stilistischen Hintergrund ist sein nachdrückliches, zuweilen explosives Spiel eine stete Komponente.
Sein eigenes Trio mit Flo Stoffner (Gitarre) und John Edwards (Bass) nennt er «The Counterpunchers». Friedli selber sagt, er glaube, dass es eine Verbindung zwischen dem Schlagzeugspiel und Boxen gäbe: Der Rhythmus, der präzise Schlag, die Arbeit mit beiden Händen, der ständige Austausch mit dem Gegenüber und immer tänzerisch wendig bleiben. Eventuell sei das, so sagt er sichtlich amüsiert, auch einfach sein Wunschdenken. Wenn man aber weiss, dass Lionels Vater, Jean-Pierre Friedli, in den 70er Jahren fünffacher Schweizermeister im Weltergewicht war, so scheint Lionel die Inkarnation dieses Wunschdenkens zu sein.
Die von Friedli kuratierte Season ist eine grossartige Gelegenheit, sein künstlerisches Umfeld, aber auch sein Können als Schlagzeuger zu erleben. Selbst spielt er an zwei Abenden: Am 26. Mai im Duo Qoniak und am 29. Juni mit dem Dave Gisler Trio.